Wir als Förderverein bieten jedes Jahr Grund- und Weiterbilderlehrgänge im Bereich Segelkunstflug an.
Für Lehrgangsausrichter
Ablauf
Wir führen seit einigen Jahren 2 gemischte Grund- und Weiterbildungslehrgänge pro Jahr durch:
- Christi-Himmelfahrts-Lehrgang – im Mai über den Feiertags-Donnerstag (Christi Himmelfahrt)
- Mariä-Himmelfahrts-Lehrgang – im August, in der Woche, die den Feiertag Mariä Himmelfahrt inkludiert.
Darüber hinaus können wir einzelne Vereine bei der Durchführung von individuell geplanten – meist kleineren – Lehrgängen unterstützen.
Unsere beiden „Standardlehrgänge“ werden vom LVB gefördert. Der Förderverein erarbeitet gemeinsam mit dem lokalen Ausrichterverein die Ausschreibung, sorgt für die Bekanntmachung der Lehrgänge und die Anmeldeformalitäten. Der Förderverein stellt einen Lehrgangsleiter und koordiniert das Fluglehrer- und Trainer-Team. Sehr gerne integrieren wir Eure lokalen Fluglehrer in unser Team. Die Ausbildung zum Lizenzerwerb wird über unsere eigene ATO-Außenstelle abgewickelt.
Am liebsten ist es uns, wenn wir im Rahmen der Lehrgänge die vereinseigenen Flugzeuge des Ortsvereins (Segelflugzeuge und/oder Schlepper) mit nutzen und damit auslasten können. Neben dem Einsatz unseres eigenen Förderflugzeugs nutzen wir unsere langjährigen Kontakte zu den übrigen Fördervereinen (insbesondere den Förderverein im Baden-Württembergischen Luftsportverband) um weitere geeignete Flugzeuge für die Lehrgänge auszuleihen.
Der lokale Ausrichterverein unterstützt bei der Vorbereitung und Ausrichtung des Lehrganges, z.B. bei der Unterbringung der ehrenamtlichen Helfer, der Verpflegung, Unterstellung der Luftfahrzeuge, lokaler PR, usw. Den täglichen Flugbetrieb organisieren wir im Rahmen der Teilnehmer großteils selber, wir integrieren uns gerne in Euren Flugbetrieb und selbstverständlich lassen wir uns gerne unterstützen, beispielsweise durch einen Flugleiter.
Finanziell stemmen wir die Lehrgänge gemeinsam mit einer transparent geführten Lehrgangskasse, deren Überschuss am Ende des Lehrganges fair zwischen Ortsverein und Förderverein aufgeteilt wird. Dieser ist meist moderat (da wir als Förderverein nicht die Überschussmaximierung im Fokus haben) aber dennoch für die Ortsvereine in den vergangenen Jahren immer sehr attraktiv gewesen.
Der Ortsverein erhält von uns immer ein Kontingent an Lehrgangsplätzen, welches ausgeschöpft werden kann, bevor der jeweilige Lehrgang öffentlich ausgeschrieben wird.
Checkliste
Der Förderverein Segelkunstflug Bayern hat es sich satzungsgemäß zur Aufgabe gemacht den Segelkunstflug im schönsten Bundesland der Welt weiterzuentwickeln.
Dazu gehört auch daß man nicht immer am selben Platz, mit den selben Leuten Lehrgänge durchführt, sondern wir möchten uns möglichst von Platz zu Platz durch Bayern bewegen um das Kunstflugvirus möglichst weit zu verbreiten.
Dabei arbeiten wir mit den jeweiligen Ortsvereinen partnerschaftlich zusammen, teilen uns die Arbeit der Vorbereitung, den Spaß während der Veranstaltung und am Ende den finanziellen Überschuss. Da wir ein Förderverein sind, und die Lehrgangsteilnehmer zahlen müssen, liegt es uns am Herzen die Preise / Gebühren so gering wie möglich zu halten. Dennoch soll der mit ausrichtende Ortsverein, genau wie wir selber, für den Aufwand akzeptabel entlohnt werden.
Wer selber Interesse an der Ausrichtung eines Kunstfluglehrganges am eigenen Flugplatz hat, der nimmt am Besten direkt mit uns Kontakt auf:
info@lvb-segelkunstflug.de
Am Ende der Seite könnt Ihr Euch einen Fragebogen herunterladen, anhand dessen wir uns gemeinsam die Randbedingungen eines möglichen Lehrganges erarbeiten können.
Übersicht nächste Lehrgänge
Historie vergangene Lehrgänge
- 2020 Flugplatz Beilngries
Acht auf einen Streich
Kunstfluglehrgang in Beilngries unter Corona-Bedingungen. Acht neue Inhaber der Kunstflugberechtigung.
Bereits beim Eröffnungsbriefing am 11. September 2020 wurde klar: dies wird kein Lehrgang wie jeder andere. Einerseits wurden die Lehrgangsteilnehmer eindringlich auf das umfangreiche Hygienekonzept eingeschworen. Andererseits war dies erst der zweite bayerische Lehrgang, der nach dem neuen SFCL-Regelwerk, und damit der Aufteilung der Ausbildung in Basis- und Fortgeschrittenenrechte, durchgeführt wurde. Der LSV Beilngries wurde bei der Organisation und Durchführung vom Förderverein Segelkunstflug Bayern und dem Luftsportverband Bayern unterstützt.
Dieser ursprünglich für Mai geplante Lehrgang wurde von den Organisatoren Anfang April, hoffend optimistisch, auf den September verschoben. Das Infektionsgeschehen und die gültigen Regeln ließen eine Durchführung im September schließlich zu. Doppelsitzige Flüge mit Maske, feste Lehrer-Schüler-Zuordnung und möglichst alle Gruppenaktivitäten im Freien durchführen, dazu die üblichen Regeln, wie sie auch in Gastronomie, Handel und Beruf in der Zeit einzuhalten waren. Zum Glück waren die Pensionen während des Lehrganges offen, so dass die Teilnehmer und Funktioner, die in den bereits kühlen Septembernächten nicht am Flugplatz campen wollten, ein wohltemperiertes Zimmer und ein angenehmes Bett vorfanden.
Der Wetterbericht kündigte eine Hochdrucklage mit viel Sonnenschein, kaum Wolken und spätsommerlicher Wärme an. Also ideale Bedingungen, so daß Mahlzeiten, Briefings und auch die Theorieunterrichte draußen in „der Kapelle“ stattfinden konnten. Gutes Wetter war auch hilfreich, denn beim verbleibenden Tageslicht minus der Zeit, die der Nebel in der Früh gebraucht hat um sich zu verziehen, war ein kontinuierlich straffer F-Schlepp-Takt nötig. Durch gute Organisation, kooperatives Miteinander und die Aufteilung in 2 Kunstflugboxen konnten Grundschüler und Weiterbilder Ihre im Eingangsbriefing individuell gesteckten Ziele erreichen.
Der Flugplatz Beilngries liegt im Altmühltal, eingebettet zwischen Höhenzügen, der markanteste davon der Arzberg, der wie ein Schiff nördlich des Flugplatzes zwischen Main-Donau-Kanal und Altmühl, Beilngries und Dietfurth, thront. Die Region lässt bei Fliegern und Nichtfliegern keine Wünsche offen. Der Flugplatz bietet beste Bedingungen für die Lehrgangsdurchführung. Dank der Weitläufigkeit und Breite war die Entzerrung des Flugbetriebes am Boden und bei An- und Abflügen problemlos realisierbar.
Bis zu 4 Schleppmaschinen, davon 2 vom LSV Beilngries, zogen die Kunstflieger an den Himmel. In 3 ASK21, 1 Fox, 1 SZD59 und 1 Pilatus B4 trainierten die Grundschüler für Ihre Lizenzen und die Weiterbilder für Ihre persönlichen Ziele und Abzeichen. Zusätzlich zu den Flugzeugen der Ausrichtervereine wurden einige der Maschinen ausgeliehen, je eine ASK21 vom Förderverein Segelkunstflug Baden-Württemberg und aus Taucha. Der Fox von den österreichischen Freunden aus Hohenems-Dornbirn, sowie die Pilatus B4 aus privater fränkischer Hand. Herzlichen Dank. Dazu kamen weitere private Segelflugzeuge an’s Seil, so daß das volle Typenspektrum von der betagten Lo100 bis zum dynamischen Fox zum Einsatz kam. Aber Moment mal…., nur Weiterbilder erfliegen Abzeichen ?
Alle 2 Grundschülerinnen und 6 Grundschüler absolvierten souverän und sicher die Ausbildung zu den Kunstflug Basis- und Fortgeschrittenenrechten gemäß den neuen SFCL-Regeln. Nachdem ein zweiter Fluglehrer die Kandidaten am Doppelsteuer fliegerisch überprüft hatte, ging es darum ein vorgegebenes Programm im Alleinflug vorzufliegen. Als dies zur Zufriedenheit des Ausbildungsleiters erledigt war, flogen 3 der ehemaligen Grundschüler nach einigen weiteren Übungsflügen, bereits das anspruchsvolle Programm zum Erhalt des Leistungsabzeichen Segelkunstflug in Bronze vor. Für andere war der Wechsel auf das erste einsitzige Muster im Segelkunstflug, die Pilatus B4, der nächste Schritt.
Ergänzt wurde die praktische Ausbildung durch die Möglichkeit am Simulator mit Virtual Reality Brille das Kunstflugprogramm zu üben. Diese Möglichkeit ist jedoch aufgrund des stabil guten Wetters in diesem Lehrgang nur sporadisch genutzt worden. Die Simulatorausbildung kann allerdings eine gute Ergänzung der Segelkunstflugausbildung sein, quasi das Home-Office des Segelkunstflugs. Herzlichen Dank an die Fliegerschule Feuerstein für die Ausleihe des Simulatorcockpits.
Statt Simulation wurden die Fluglehrer jeden Tag von früh bis spät um alle Achsen gedreht, und G-Kräften in allen Richtungen ausgesetzt. Das Lehrerteam des Ortsvereins wurde durch Mitglieder des Fördervereins ergänzt. Auch die nicht fliegenden Trainer hatten zu tun, sie mußten die geflogenen Figuren abwechselnd in beiden Boxen kritisch betrachten und notieren, um anschließend den Akrobaten wertvolle Tips und verdientes Lob geben zu können. Allen Trainern und Fluglehrern ein Dankeschön.
Die Weiterbilder, zu denen sich noch einige Tagesgäste gesellten, frischten Ihren jeweiligen fliegerischen Stand mit und ohne Lehrer auf, eigneten sich neue Figuren und Programme an, erflogen sich neue Muster und einige auch Abzeichen. Nach dem Lehrgang standen aus dem Kreise der Weiterbilder weitere 5 Bronze-, 1 Silber- und 2 Gold-Abzeichen zu Buche. Für Getränke zum Abendessen war also gesorgt.
Die kulinarischen Bedürfnisse wurden während der Lehrgangstage durch die unermüdlichen Helfer des LSV Beilngries und Freunde des Vereins bestens befriedigt. Ein Ausflug in einen lokalen Biergarten rundete das Programm ab. Überhaupt ist die Wohlfühlatmosphäre beim LSV Beilngries sehr positiv herauszuheben. Herzlichen Dank, daß dieser Lehrgang unter den vorgegebenen Randbedingungen und Regeln so stattfinden konnte.
Als oberstes Ziel wurde zu Beginn des Lehrganges ausgegeben: „Am Ende des Lehrganges wollen wir auf einen sicheren, zwischenfallfreien Lehrgang zurückblicken, in dem wir die individuellen Ziele der einzelnen Teilnehmer erfüllen konnten. Gleichzeitig wollen wir sagen können, daß wir bestmögliche Vorsorge getroffen haben, die Regeln des Hygienekonzepts verantwortungsvoll eingehalten haben, damit alle Lehrgangsteilnehmer gesund geblieben sind und wir unseren Sport verantwortungsvoll vertreten haben.“
Dank der Kameradschaft und Disziplin aller Beteiligten wurde dieses Ziel unter den nicht beeinflußbaren Bedingungen erfüllt. Hoffentlich können in 2021 die Kunstfluglehrgänge wieder stattfinden, vielleicht sogar ohne Corona-Spezialmaßnahmen. Einer über Christi Himmelfahrt und der zweite um Maria Himmelfahrt.
Gruppenbild - 2020 Flugplatz Ohlstadt
- 2019 Flugplatz Karlstadt
- 2019 Flugplatz Passau
- 2018 Flugplatz Landsberg (Winde)
- 2018 Flugplatz Friesener Warte
- 2017 Flugplatz Friesener Warte
- 2017 Flugplatz Landsberg (Winde)
Im Herbst 2017 führten wir erstmals mit der Flugsportgruppe Landsberg am Fliegerhorst Penzing einen Kunstfluglehrgang an der Höhenwinde durch.
Aufgrund widriger Witterungsbedingungen konnten nicht alle Teilnehmer ihre Aus- und Weiterbildungsziele erreichen.
Die Fortsetzung fand im Mai 2018 statt – zu den Fortsetzern aus 2017 konnten wir weitere Teilnehmer begrüßen.
Das folgende Video zeigt Euch eindrucksvoll, wie es an der „Long Line“ zugeht.
Leider ist zwischenzeitlich der Fliegerhorst Penzing für die fliegerische Nutzung „entwidmet“ worden. Das bedeutet im Klartext, dass die Landsberger Fliegerkameraden den idealen Aufstellungsort für die Höhenwinde verloren haben. Aber die Kaufbeurer Flugsportgruppe hat ihnen Asyl gewährt. Leider liegt die dortige Bahn nicht so ideal „im Wind“ wie Penzing, so dass die Vorteile der Höhenwinde nur bedingt nutzbar sind.
Video „Longline Landsberg (Höhenwinde) Glider Acrobatics“ - 2016 Flugplatz Pfarrkirchen
- 2016 Flugplatz Schweinfurt
- 2015 Flugplatz Altötting
- 2015 Flugplatz Bayreuth
- 2014 Flugplatz Donauwörth
Kunstfluglehrgang in Donauwörth Stillberghof Vom Überleben zur Präzision
Vom 18.04 bis 26.04.14 fand in Donauwörth-Stillberghof der erste Grundlehrgang im Segelkunstflug statt. Am Freitag Abend trafen sich also die Teilnehmer bei strömendem Regen. Kalt war es auch, aber zum Glück hatten Andrea und Jörg Gedanken lesen können und das Vereinsheim schön warm eingeheizt. Nach der Kennenlernrunde ging es dann ans Eröffnungsbriefing, das Jürgen Grygier unser Lehrgangsleiter hielt. Die angehenden Kunstflieger lernten die „Box“ kennen, das bisschen Luftraum also, in der man Kunstflug machen sollte. So eine Box ist ganz schön klein, mit 2 km x 2 km. Na ja, die für die Kunstflugprofis ist noch kleiner, 1km x 1km… Dann gab es noch die theoretische Einweisung ins trudeln und in den Rückenflug. Zum Glück muss die Rückenflugeinweisung nicht in der Box geflogen werden!
Am nächsten Morgen ging es dann gleich mal mit Rückenflug und Trudeln los. Michael, der angehende Kunstfluglehrer aus Donauwörth, durfte mit allen mal in der ASK21 trudeln. Die ASK 21 der Donauwörther hat Trudelgewichte und mit der richtigen Schwerpunktlage klappt das Trudeln mit jedem!
Die Rückenflugeinweisung war dann doch recht anstrengend. Jürgen und Uli wechselten sich ab. Nebenbei konnten alle den Kunstflug der Kunstflugpiloten auf der Fördervereins B4 bestaunen. Ein paar waren zu Besuch gekommen und wieder einmal B4 zu fliegen. Sepp und Fredi hatten letztes Jahr in Oberhinkofen ihre Kunstflugberechtigung erworben.
Tags darauf kamen die ersten Figuren ins Spiel, nämlich der Auf- und Abschwung. Also, schön eine halbe Rolle in den Rückenflug, dann schön die Fahrt wegdrücken und einen netten Looping in Normalfluglage fliegen. Dann einen Looping fliegen, die Nase auf dem Horizont kurz anstupsen und dann gleich eine halbe Rolle fliegen. Toll!
Am nächsten Tag kam dann der ganze Looping und die ganze Rolle dazu. Manche haben aus der Rolle gleich einen Viertelrollenkreis gemacht, dann was die Profis können, können wir ja schon lange!
Am nächsten Tag kamen dann das ganze Programm dran. Das klappte dann auch bei allen recht schnell. Bald kamen schon die ersten Fragen auf zum Thema Prüfung. Was will der Prüfer sehen? Falle ich durch, wenn ich eine Figur in die falsche Richtung fliege? Wir wurden beruhigt, nein, der Prüfer möchte sehen, dass man jede Figur im Griff hat und ganz salopp gesagt, sich dabei nicht umbringt.
Bald darauf durften die ersten alleine fliegen und das gab uns dann doch die Sicherheit, dass wir jetzt in einem recht sicheren Stadium befinden und uns sicher nicht mehr umbringen.
Abends gab es dann doch Theorieunterricht. Dort wurde uns Luftrecht und Verhalten in besonderen Fällen für Kunstflug beigebracht.
Bald durften die ersten Teilnehmer die B4 vom Förderverein Segelkunstflug Bayern fliegen. Diese wurde mit großer Begeisterung aufgenommen.
Am Donnerstag war dann ein echt super Thermiktag. Einige Teilnehmer entschlossen sich, auf Strecke zu gehen. Aufgrund unseres fleißigen Fliegens der letzten Tage war das auch kein Problem.
Am Freitag haben dann alle nochmal brav das Prüfungsprogramm geübt und die Generalprobe verlief dann ganz gut.
Am Samstag war der Tag der Tage. Die Prüfung. Erstmal mussten wir warten, bis der Regen aufhörte. Dann machten Jörg mit Jürgen einen Regenerprobungsflug. Geregnet hat es draußen nicht mehr, die Wolken waren auch hoch genug, nur leider hat es im Cockpit geregnet… Der arme Jörg ist nass geworden. Schließlich flogen alle ihre Prüfung durch und bestanden die auch mit Erfolg! Am Ende des Lehrganges fielen dann noch die vielsagenden Worte: „Ich wollte einfach nur überleben, aber mein Fluglehrer wollte Präzision!“
Wir möchten uns ganz herzlich bei der Segelfluggruppe Donauwörth-Monheim fürs Organisieren des Lehrganges bedanken sowie beim Förderverein Segelkunstflug Baden-Württemberg für die Bereitstellung der ASK 21 „Salzlore“ und beim Förderverein Segelkunstflug Bayern fürs Ausrichten des Lehrganges und für die Bereitstellung der B4.
Gruppenbild - 2014 Flugplatz Schweinfurt
- 2014 Flugplatz Dobenreuth
- 2013 Flugplatz Altötting
Grundlehrgang Altötting 2013
Der Luftsport-Verband Bayern (SEKO) in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Segelkunstflug Bayern e.V. als Veranstalter bietet mit dem Grundlehrgang 2013 für Segelflugpiloten einen Segelkunstflug-Ausbildungslehrgang an.
Ort: Flugplatz Altötting
Zeitplan:
18.05. Anreise
19.05.-25.05. Kunstfluglehrgang
26.05. Ersatztag
Gruppenbild
Video „Lehrgang“
Turns mit Schneeflocken
Segelkunstfluglehrgang 2013 in Altötting
Wagemutig und gespannt fanden wir uns am Pfingstsamstag am Flugplatz in Altötting zum ersten Kunstfluglehrgang in diesem Jahr zusammen: acht Teilnehmer und eine Teilnehmerin plus vier Fluglehrer. Was da wohl auf uns zukommt?
Schnell wussten wir es. Nach einem gründlichen Briefing ging es quasi nahtlos mit Trudeleinweisungen und Rückenflug los. Während man das Trudeln ja noch von seiner normalen Segelflugausbildung kennt, war der Rückenflug dann doch schon eine ganz neue Erfahrung. Das Mantra „Drücken, drücken, drücken“ verfolgte uns von da ab ständig. Manch Teilnehmer habe sogar davon geträumt, wurde kolportiert. Doch noch etwas wurde uns beim ersten Rückenflug schnell klar, nämlich, dass es mit dem herkömmlichen Anschnallen nicht getan war. Auch dies mussten wir neu erlernen, um nicht vom Sitz abzuheben. Die nächste Neuerung: das Horizontbild, das sich im stationären Rückenflug doch stark verändert, sollte uns nun in Fleisch und Blut übergehen und mit ihm die (neue) Orientierung. Diese haben übrigens manche Teilnehmer bis kurz vor Kursende nicht zurück gewonnen – es ist wie eine andere Welt: „Wo ist der Flugplatz, wo ist der Flugplatz, such ihn!“
Drücken, drücken, drücken …
Es kam in den ersten Tagen, wie es kommen musste, jegliche Versuche, den Flieger kontrolliert zu manövrieren, scheiterten zunächst. Den Knüppel zur hängenden Fläche, und das Seitenruder in die gewünschte Flugrichtung, so versuchten wir uns zu helfen, doch dann kam vom Rücksitz wieder: “Drücken, drücken, drücken!“, und der Kopf wurde reichlich mit Blut versorgt. Doch wir waren schließlich erfolgreich und konnten die ersten Figuren erlernen, nämlich den Looping und den Auf- und Abschwung. Der „Rollmops“ (die ASK 21 des Fördervereins Segelkunstflug in Baden-Württemberg) und die „Richard Mayer“ (ASK 21 des Fliegerclubs Mühldorf) hatten also eine Menge zu tun. Am Abend gab es immer ein schönes Debriefing.
Am dritten Tag kamen Rolle und Turn dazu. Ein missglückter Turn wurde nicht erlernt, denn „das passiert eh jedem früher oder später“. Bleibt der Turn in der Aufwärtslinie stehen, lernten wir, alle Ruder in den Anschlag zu geben, um ein Umschlagen der Ruder mit möglicher Beschädigung der Beschläge zu vermeiden. Aber auch hier gab es eine Überraschung nach dem missglückten Turn: Das Seitenruder in die eine Richtung, das Querruder in die andere, und schon war die ASK im Rückentrudeln, was nach einer Umdrehung souverän ausgeleitet wurde. Die Figuren wurden von den Schülern zu einem Aufknick, Abknick, einem Viertel-Rollenkreis mit Höhengewinn und einem Turnchen umgewandelt. Dennoch konnten bald die ersten von uns das ganze Prüfungsprogramm am Stück fliegen, und es folgten die ersten Alleinflüge auf den ASK 21.
Die Mühldorfer ASK21 hat sich ihre Kaffeepause redlich verdient …
…und auch der Rollmops flog fleißig bis in die Abenddämmerung hinein.
Endlich durfte die Pilatus B4 des Förderverein Segelkunstflug Bayern hervor geholt und nach einer detaillierten Einweisung an den Start geschoben werden. Da die B4 komplett aus Aluminium gefertigt ist, verfügt sie über ein großartiges spezielles Kunstflugfeature. Jede Figur wird von der B4 ähnlich wie bei einem „Knackfrosch“ mit einem „Plong“ kommentiert. Profis können anhand des „Plongs“ erkennen, wieviel g gerade gezogen wurden. Einmal an die Agilität des Flugzeuges gewöhnt, unterschrieben alle Piloten prompt den Aufnahmeantrag des Fördervereins Segelkunstflug, um die Dame weiterhin ausführen zu dürfen. Fluchtversuche mit der B4 beim Thermikflug wurden allerdings schon im Ansatz vereitelt.
Theorieunterricht gab es übrigens auch eine Menge. Jürgen vermittelte uns eine sehr detaillierte Trudeleinweisungen. Arnulf, unser Lehrgangsleiter, wurde nicht müde, uns immer wieder alle Figuren bis ins kleinste Detail zu erklären und die häufigsten Fehler aufzuzählen. Horst lehrte uns mentales Training und menschliches Leistungsvermögen. Besonders Anklang fand wohl der „Kampfschrei“ beim Fahrtaufholen. Diverse Varianten wurden dargeboten von „Jibiiiiiiiii“, „Jabadabadu“ bis „Tango“. Entspannen tut so ein Schrei wirklich. Wer es nicht glaubt, sollte es mal selbst ausprobieren.
Debriefing und Theorieunterricht
Am Ende der Woche wurde es so richtig kalt und regnerisch. Begrüßt wurde man am Morgen am Flugplatz mit den Worten „Welcome to Alaska“. Vom Fliegen hielt uns das allerdings nicht ab. Nach einigen Starts mit der heiß geliebten B4 kam Thomas ganz aufgeregt an: Jetzt hab ich grad Turns mit Schneeflocken geflogen! Das Wetter hat uns oft geärgert, dennoch wurde jede Möglichkeit genutzt, um in die Luft zu kommen.
F-Schlepp durch die Waschstraße …
Der Kunstfluglehrgang war für uns Teilnehmer eine absolute Bereicherung unserer fliegerischen Laufbahn, die auch im Streckenflug mehr Sicherheit bringt. Auch wenn man im Verein nicht die Möglichkeit hat, Kunstflug weiter zu betreiben, der Förderverein Segelkunstflug Bayern bietet jährlich Lehrgänge an. Wer nach Erhalt seiner Kunstflugberechtigung noch nicht genug hat, kann weitere Leistungsabzeichen (Bronze, Silber und Gold) erfliegen. Dazu werden jährlich im Herbst Fortgeschrittenen-Lehrgänge angeboten, dieses Jahr vom 28.09. bis 04.10. in Kulmbach.
Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle bei der Fluggruppe Alt-Neuötting für die tolle Gastfreundschaft, die gute Organisation und die feine Verpflegung, bei den Schlepppiloten für den unermüdlichen Einsatz bei Wind und Wetter, …
…bei unseren Fluglehrern für ihren gesunden Selbsterhaltungstrieb, dem Förderverein Segelkunstflug Baden-Württemberg für den Rollmops, dem Förderverein Segelkunstflug Bayern für die grandiose B4 und den Mühldorfern für die ASK21.
Simon und Angela
Impressionen
Auf der Suche nach einer passenden Wolkenlücke im F-Schlepp…
Looping
Rückenflug: „Wo ist der Flugplatz?“ - 2013 Flugplatz Oberhinkhofen
Kunst am Himmel
Gleich am Samstag haben wir schon ganz eifrig mit den ersten Flügen begonnen. Als erstes stand Rückenflug auf dem Programm. Vorher wurden allerdings zwei Gruppen gebildet. Die eine Gruppe durfte mit der DG 500, die andere mit der ASK 21 fliegen. Ich hatte die Ehre, die Gruppen auszuwählen und machte das nach Tisch. Also, alle die an meinem Tisch saßen, kamen zur ASK 21 Gruppe, alle anderen zu DG 500 Gruppe. Die beiden Gruppen sollten dann die Flieger tauschen. Schnell hatte jede Gruppe eine Spitznamen, nämlich die Alten und die Jungen.
Wir begannen also mit unserem Segelkunstflug. Dachten wir zumindest. In den vielen Rückenflügen wurde uns schnell klar, dass wir wieder absolute Anfänger waren und vom „Kunst am Himmel“ noch sehr weit entfernt waren. Aber spätestens im zweiten Flug war die Fliegerei auf dem Rücken schon weniger seltsam und wir waren sehr stolz darauf, den Flugplatz wieder zu finden!
Den nächsten Tag hat es uns erstmal komplett verregnet. Da gab es dann ganz viel Theorie und ganz viel Kaffee. Der Erklärbär JL hat mit uns alle Kunstflugfiguren durchgesprochen. Es gab auch eine sehr ausführliche Gefahreneinweisung. Jürgen hat uns dann das Trudeln, Menschliches Leistungsvermögen beigebracht und zum Schluss gab es noch eine theoretische Einweisung auf die B4.
Dann kam der Trudeltag. Die Schwandorfer haben uns freundlicherweise eine ASK 21 mit Trudelballast und einem Fluglehrer, Wolfgang Schuierer, zur Verfügung gestellt. Der Tag der Wahrheit war gekommen. Jürgen hatte eine Waage dabei und jeder musste sich wiegen. Anhand des Pilotengewichtes wurde dann die Menge des Ballastes am Heck bestimmt. Wir fingen also gewichtssortiert mit dem Fliegen an, also die schweren Piloten zuerst. Ich war die letzte Pilotin und hatte sogar noch Blei vorne mit im Flieger. Der Trudelflug war sehr entspannend und die ASK 21 verhielt sich genauso wie im Handbuch beschrieben.
Am nächsten Tag sollten die Gruppe Jung (ASK21) mit Gruppe Alt (DG500) die Flieger tauschen. Soweit der Plan. Es hat allerdings niemand damit gerechnet, dass ein Flieger auch zu groß sein kann. Ich passte nicht in die DG. Also durfte ich dann weiter ASK21 mit den Alten fliegen. Was mir sehr viel Spaß gemacht hat! Langsam aber sicher flogen wir die ersten Figuren. Das Vokabular im Cockpit wurde auch abwechslungsreicher. Nachdem wir im Rückenflug vor allem von hinten nur „Drücken Drücken Drücken“ zu höre bekamen, kamen jetzt schon ganz andere Sachen: „Nicht so viel oben im Looping nachlassen!“ Oder „Auf die Fahrt im Abschwung achten, nicht über 120 mit dem Looping anfangen. Oder „Ausheben, Pause, Querruder rechts, nicht zurücknehmen!“ bei der Rolle. Theoretisch war das ja alles klar, nur bei der praktischen Ausführung haperte es halt noch.
Nachdem die einzelnen Figuren saßen, kam das ganze Prüfungsprogramm dran. Soweit der Plan. Ein neues Wort kam somit ins Spiel: FIGURENTRENNUNG! Das absolute Lieblingswort von JL. Im jeden Flug, im jeden Briefing: Leute, denkt an die Figurentrennung!
Ein bisschen Frust machte sich schon breit. Wie sollte man das denn alles hinbekommen? Schön die Figuren fliegen, wissen wo man in der Box ist und dann noch die Figuren trennen???? Das Wetter machte uns zusätzlich noch Probleme. Bei den vielen Wolken in der Box und keinem sichtbaren Horizont wusste man im Prüfungsprogramm gar nicht mehr, wo man war, geschweige denn, ob die Figuren also solche überhaupt noch zu erkennen waren. Zum Glück gab es auch lustige Abwechslung. Unser einziger Flugplatzcamper hatte nur eine Außendusche ohne Blickschutz. Eines Morgens hatte er dann Besuch von einigen weiblichen Nordic-Walkerinnen…
Im Cockpit wurde es ruhiger. Erstens haben wir herausgefunden, dass man mit Figurentrennung entspannter fliegt und zweites klappte doch alles auf einmal. Sogar das ganze Programm! Bald flogen die ersten alleine auf der ASk21. Hannes und ich durften Tags darauf mit der B4 fliegen. Und mit der B4 fliegt es sich doch noch einfacher. Ein ganz lieber Flieger! Wir waren also unserem Ziel, Kunst am Himmel zu fabrizieren, sehr nah gekommen.
Tagtäglich wurden wir kulinarisch verwöhnt. Es gab immer frisches Obst und belegte Brötchen. Abends gab es dann immer ein sehr leckeres warmes Essen. Abgenommen hat in dem Lehrgang wirklich keiner.
Schließlich war es dann soweit: Die Prüfungstag war da. Jeder durfte mit seinem Lieblingsflugzeug die Prüfung vorfliegen. 7 Teilnehmer traten zur Prüfung an und alle haben bestanden! Na also, geht doch.
Der Lehrgang war sehr lehrreich und spannend bis zum Schluss.
Herzlichen Dank an unsere jungen und entspannten Fluglehrer, Jan-Lars, René und Jürgen. Vielen Dank an den Luftsportverein Regensburg für die tolle Organisation!
Ich für meinen Teil werde heute Nacht mal wieder von JL träumen, wie er vom Rücksitz FIGURENTRENNUNG blöckt.
Angie
Der Kunstfluglehrgang in Oberhinkofen hat begonnen. 10 begeisterte Teilnehmer lernen mit ASK 21 und DG 505 Figuren in den Himmel zu zaubern.
Das Wetter hat uns am Sonntag im Stich gelassen. Deshalb gab es einen kompletten Theorietag mit Jan Lars, unserem Lehrgangsleiter und „Erklärbär“. Tatkräftig wurde er von Jürgen unterstützt, der uns theoretisches Trudeln, die Betriebsgrenzen und menschliches Leistungsvermögen beigebracht hat.
…auf dem Lehrgang in Oberhinkofen haben heute Angie und Johannes gemacht. - 2013 Flugplatz Kulmbach
Weiterbildungslehrgang Kulmbach 2013
Vom 28.09. bis 05.10.2013 führt der Förderverein Segelkunstflug Bayern e. V. zusammen mit dem LVB einen Segelkunstfluglehrgang auf dem VLP Kulmbach EDQK durch.
Der Lehrgang ist als Auffrischung für Lizenzinhaber, die etwas eingerostet sind, oder die sich in Sachen Segelkunstflug weiterbilden wollen gedacht. Zudem soll dieser Lehrgang auch zur Weiterbildung für Fluglehrer dienen, die dann eventuell früher oder später selbst bei einem Lehrgang mitwirken bzw. selbstständig einen Lehrgang ausrichten wollen.
Als Doppelsitzer stehen bereits eine ASK 21 und eine DG 1000 Club bzw. als Einsitzer die Pilatus B-4 des „Förderverein Segelkunstflug Bayern e. V.“ zur Verfügung. Gerne sind auch Teilnehmer mit eigenem Flugzeug, die unter Aufsicht für sich oder auch für Wettbewerbe trainieren wollen, willkommen. Entsprechende Hallenplätze werden, falls gewünscht zur Verfügung gestellt. Es wird auch wieder die Möglichkeit gegeben sein, das eine oder andere Kunstflugleistungsabzeichen erfliegen zu können. Des Weiteren planen wir, die Möglichkeiten und Voraussetzungen für den Einstieg in den Wettbewerbskunstflug aufzuzeigen und falls gewünscht hierfür entsprechende Hilfestellung zu leisten.
Dazu steht Reiner Scheler als internationaler Kunstflugschiedsrichter den interessierten Einsteigern mit entsprechenden Ratschlägen und Hilfe zur Verfügung. Die „Seko“ des LVB hat auf ihrer letzten Sitzung beschlossen, für diese Weiterbildungsmaßnahme einen angemessenen Zuschuss zu gewähren. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Piloten begrenzt. Lehrgangsleiter ist Peter Hofmann, unterstützt wird er von Mathias Mühlbacher und einem erfahrenen Lehrerteam.
Heute haben wir auf dem Lehrgang in Kulmbach mal Formationsflug gemacht: - 2013 Flugplatz Dingolfing
- 2012 Flugplatz Erbendorf
Video „Prüfungsflug Mathhias“ - 2012 Flugplatz Bayreuth
Video „Kunstflug Kommentierung heimlich mitgeschnitten :-)“ - 2009-2011 Hetzleser Berg
2009-2011 Hetzleser Berg 1
Vor der Vereinsgründung fanden einige Lehrgänge am Hetzleser Berg statt. Diese waren dann für die Gründung des Fördervereins ausschlaggebend.
Hier einige Bilder und Videos aus dieser Zeit.
Videos
Video DG1001 Aerobatics
Video B4 Freestyle
Video Hetzles 2011 Tag 1
Video Hetzles 2011, Tag 2
Video Hetzles 2011, Tag 3
Video Hetzles 2011, Tag 4
Video Hetzles 2011, Tage 5 und 6
Video Hetzles 2010, Tag 1
Video Hetzles 2010, Tag 2
Video Hetzles 2010, Tag 3
Video Hetzles 2010, Tag 4
Video Hetzles 2010, Tag 5
Impressionen